Schüler

„Ein wahrer Schüler ist derjenige, der überzeugt ist, dass das Denken eine Wirklichkeit darstellt und dass alle Macht im Denken liegt. Dies wissend, nutzt er jeden Augenblick seines Lebens dazu, mit seinem Denken zu wirken. Selbst unter den ungünstigsten Bedingungen, dort, wo alle unglücklich oder niedergedrückt sind und aufbegehren, fühlt er sich dank seines Denkens frei und allmächtig, er ist schöpferisch tätig. Diejenigen hingegen, die nicht mit ihrem Denken zu arbeiten wissen, verbringen ihre Zeit damit, sich zu beklagen, dass ihnen immer irgendetwas fehlt. Sie wissen noch nicht, dass sie ein Element besitzen, das sie allmächtig und schöpferisch macht. Und weil sie diese Möglichkeiten nicht kennen, werden sie boshaft und grausam. Der Schüler aber weiß, dass er in allen Schwierigkeiten, in allen Lebensumständen auf dem Gipfel sein kann. Gott hat dem Menschen alle Möglichkeiten gegeben, frei, unbesiegbar, unangreifbar zu sein und Er hat diese Möglichkeiten in den Bereich des Denkens gelegt. Und man findet nur deshalb in allen Lebensbedingungen einen Beweggrund, unglücklich zu sein, weil man diese Wahrheit noch nicht entdeckt hat. An dem Tag, an dem ihr sie entdeckt, schwebt ihr über allem, niemand kann euch besiegen. Aber man gelangt nicht sofort dorthin, man muss sich lange darin üben, um endlich zu fühlen, dass man frei ist und schwebt.“

Quelle: Vortrag „Die Kraft des Denkens“ vom 30. Mai 1975 (Sèvres); erschienen in: Erkenne dich selbst – Jnani-Yoga; Gesamtwerke – Band 17/18; Prosveta-Verlag; Seite 347