Reinheit

„Wie soll man vorgehen, um Gedanken und Gefühle auszuwählen? Wie kann man wissen, ob sie rein oder unrein sind? Ganz einfach. Gedanken und Gefühle, die nur persönlich und ichbezogen sind, können auf keinen Fall rein sein, da sie von niederen Elementen durchtränkt sind. Jedes Gefühl und jeder Gedanke, die einzig und allein auf unser eigenes Interesse, unsere eigene Beglückung, Bereicherung und Bestärkung ausgerichtet sind und nichts Förderliches, Wohltuendes für die Menschheit beinhalten, sind unrein. Es ist demnach leicht, sie einzustufen: Begehrlichkeit, Eifersucht, Zorn, Sinnlichkeit usw. … bringen Unreinheiten. Gefühle, die den Menschen dazu antreiben, den anderen Hilfreiches und Angenehmes zu erweisen: Entsagung, Selbstlosigkeit, Aufopferung, Geduld, Großzügigkeit, Sanftmut, Liebe und das Verlangen, sich mit dem göttlichen Licht zu verschmelzen, um es in die Welt zu bringen – dieses Gefühle bringen allesamt Reinheit. Von jetzt an besitzt ihr einen Maßstab. Wenn ihr nur mit rein persönlichen Wünschen, Rachegefühlen, Eifersucht, übler Nachrede umgeht, seid ihr längst beschmutzt, ob ihr euch auch einbildet, rein zu sein.“

Quelle: Vortrag „Die Auswahl“ vom 25. August 1966 (Sèvres); erschienen in: Die Mysterien von Jesod – die Reinheit als Fundament geistiger Kraft; Gesamtwerke – Band 7; Prosveta-Verlag; Seite 36f