Freiheit

„Wenn ihr akzeptiert, die Dinge auf diese Art und Weise zu sehen, werdet ihr der Sklaverei entkommen. Jedes Mal, wenn ihr einer niederen Begierde gehorcht, werdet ihr zum Sklaven. Es gibt nichts als Sklaven auf der Erde. Die Menschen sind scheinbar frei, aber in Wirklichkeit gehorchen sie innerlich treu einem „Chef“. Ein Eingeweihter, ein wahrer, ist von allen Wünschen frei, außer von dem, zu dienen, zu helfen, aufzuklären, zu unterstützen, zu ermutigen… Nein, nein, das könnt ihr nicht verstehen, ihr habt keinerlei Vorstellung von diesem Zustand der Freiheit. Ihr werdet immer hin- und hergerissen, getrieben, überwältigt, und um euch zu rechtfertigen, sagt ihr dann: „Es war stärker als ich.“ In dem Moment, in dem ihr diesen Satz aussprecht, seid ihr schon ein Sklave, es gibt jemand anderen in euch, der euch fest in der Hand hat. Ein freier Mensch sagt niemals: „Es war stärker als ich“, denn das ist ein Satz der Kapitulation, die Visitenkarte, auf der geschrieben steht: Ich bin ein Sklave, ich bin schwach, ich bin eine Null.“

Quelle: Vortrag „Die Freiheit“ vom 31. Dezember 1975 (Sèvres); erschienen in: Erkenne dich selbst – Jnani-Yoga; Gesamtwerke – Band 17/18; Prosveta-Verlag; Seite 250